Rücken- oder Bandscheibenbeschwerden können manchmal hartnäckig sein, selbst nach einer Operation. Unser Rückenexperte, Dr. Munther Sabarini aus der Avicenna Klinik in Berlin, erklärt in diesem Artikel alles über das sogenannte „Postnukleotomie-Syndrom“ und zeigt, wie mit präventiven Maßnahmen diese lästigen Schmerzen bekämpft werden können.
Warum bleiben die Rückenschmerzen manchmal auch nach einer OP?
Das Postnukleotomie-Syndrom kann verschiedene Ursachen haben, erläutert Dr. Sabarini. Es könnte sein, dass vor der Operation, zum Beispiel in Folge eines Bandscheibenvorfalls, bereits Schäden an den Nervenstrukturen entstanden sind, die nicht einfach verschwinden. Manchmal betrifft die Erkrankung oder Verletzung auch nicht nur eine bestimmte Stelle des Rückens, sondern gleich mehrere, und das kann zu erneuten Schmerzen führen. Vernarbungen nach der Operation können ebenfalls hartnäckig sein. Unser Rücken ist ein komplexes Zusammenspiel aus vielen Teilen, und wenn an einem etwas nicht stimmt, kann das Auswirkungen auf andere Bereiche haben. Und aufgepasst: Sogar unsere Stimmung kann eine Rolle spielen! Wenn wir unzufrieden oder gestresst sind, kann das den Schmerz verstärken.
Fachliche Begleitung für anhaltende Beschwerden
Doch auch bei anhaltenden Rücken- oder Bandscheibenbeschwerden nach einer Operation gibt es Lösungen. Moderne Diagnosetechniken wie Röntgen, Magnetresonanztomografie und Computertomografie helfen, um die Ursachen der Beschwerden genauer zu analysieren. In Ergänzung und bei komplexen Fällen kann auch der Rat von anderen Experten wie Psychotherapeuten und Physiotherapeuten hinzugezogen werden, um das Rätsel zu lösen.
Schluss mit dem Schmerz: Individuelle Behandlungswege für ein schmerzfreies Leben
Für das Postnukleotomie-Syndrom bieten Experten wie Dr. Sabarini verschiedene gezielte Behandlungsformen an, um die Schmerzen effektiv zu bekämpfen. Eine bewährte Methode ist die Thermo-Denervation, bei der betroffene Nerven schonend verödet werden, um den Schmerzimpuls zu blockieren. Falls eine Nervenkompression vorliegt, kann eine erneute minimalinvasive Operation erforderlich sein, um die Nerven zu entlasten und die Funktion wiederherzustellen. In Fällen von Instabilität kann eine Spondylodese durchgeführt werden, um den betroffenen Bereich der Wirbelsäule zu stabilisieren. Und für Situationen, in denen keine klare Diagnose gestellt werden kann, bietet die Rückenmarkstimulation eine bewährte Möglichkeit, die Schmerzen auch nach der Operation weiter zu reduzieren oder sogar ganz zu beseitigen.